Denken erneuern
Gedanken
Manchmal denke ich, dass so wenig "Inhaltliches", Deutendes, Ermutigendes, Aushaltendes, Gegenwart Deutendes und Zukunft Orientierendes... von katholisch-kirchlicher Seite kommt - und dabei gäbe es so viel zu deuten, zu ermutigen, auszuhalten, zu orientieren.
Wo bleibt das im wahren Sinn "Befreiende", das Dietrich Bonhoeffer so pointiert formulieren und herausstellen konnte?
Wir sind nicht Christus, aber wenn wir Christen sein wollen, so bedeutet das, daß wir an der Weite des Herzens Christi teilbekommen sollen in verantwortlicher Tat, die in Freiheit die Stunde ergreift (...) und in echtem Mitleiden, das nicht aus der Angst, sondern aus der befreienden und erlösenden Liebe Christi zu allen Leidenden quillt.
Dietrich Bonhoeffer
Berufliche Schulen, das wissen die dort unterrichtenden Religionslehrer*innen, sind in vielerlei Hinsicht ein Gradmesser unserer Gesellschaft.
Und hier ist auch ein Bereich, wo neue Wege gegangen werden angesichts einer Pandemiesituation, die uns lehrt, mit Unsicherheiten zu leben.
Das Denken erneuern heißt auch in dieser Zeit: nicht zurückzuschauen, wie schön es doch wäre, wieder Präsenzunterricht zu haben und so, wie es "vorher" war. "Das Alte ist vergangen." Seltsam, dass uns manchmal der uns schon gegebene Kompass aus der Hand gefallen zu sein scheint.
Orientierung geben ist derzeit eine Aufgabe im Berufsschulreligionsunterricht, Anbieten - proposer (wie es so schön im französischen heißt) was notwendig ist - in allen möglichen Formen, Entlasten, Ermutigen, Standhalten, ...
Es ist gut zu wissen, dass in den Beruflichen Schulen im Bistum Limburg Religionslehrer*innen sind, die das ausstrahlen - nicht immer geduldig und gelassen, aber getragen von der Hoffnung, dass "alles gut" ist.
Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken,
Röm 12,2
damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist.