Demokratische Bildung und Partizipation
Bonifatiuskloster, 6./7. November 2019
"Ich misch mich ein! - Partizipation als Thema (nicht nur) im BRU" stand als Titel über der diesjährigen Tagung der Fachsprecher*innen für Religion und Ethik an Beruflichen Schulen in Hessen.
Den Aufschlag machten am Mittwochvormittag zwei DGB-Jugendreferenten. Sie stellten das DGB-Projekt "Demokratie und Mitbestimmung" vor. Nach einer Aussprache und Diskussion wurden in einem ersten nachmittäglichen Workshop die praktische Umsetzung des Projekts in Beruflichen Schulen versucht. Erwartungen von Auszubildenden und Arbeitgebern wurden methodisch in zwei Gruppen gesammelt und gegenüber gestellt.
Um 16.00 ging es in zwei weiteren Workshops zum einen um die Frage, welche Bedeutung die Christus-Botschaft im Berufsschulreligionsunterricht hat. Jan Schäfer, Leiter des KSA Offenbach, führte hierzu in einem gekürzten Text von Insa Rohrschneider die "unbedingte Anerkennung durch Gott" ein. Ein intensiver Austausch, u.a. darüber, wie Jesus Christus im eigenen BRU vorkommt, entwickelte sich.
Im parallel laufenden zweiten Workshop stellt WUS Germany stellte Alexandra Samokhvalova deren Projekt „Grenzenlos – Globales Lernen in der Beruflichen Bildung“ vor. Dabei wurde es mit der begleitenden Referentin Frau Sanimgul Yeszhan sehr konkret. U.a. wurde eine Gruppenarbeit mit den 17 UN-Nachhaltigkeitszielen durchgeführt, wie dies auch in Beruflichen Schulen gemacht wird.
Am Abend stellte Marc Fachinger (Bistum Limburg) Kurzfilme vor anstatt des erkrankten Andreas Greif (Bistum Fulda). Dabei spann sich der Bogen von dem Filmclip „Jesus – something more“ über die Kurzfilme„Watu wote“ (eine deutsch-kenianische Produktion), „Teebeben“ (ein französischer Film mit Untertiteln) und „Schatten“ (ein deutscher Film über Schuld) hin zu dem Filmclip „Let’s save Africa – gone wrong“.
Beschlossen wurde der Abend von einem Teil der Fachsprecher*innen gemütlich und mit verschiedenen Gesprächsthemen im Klosterkeller.
Am nächsten Vormittag stand traditionell ein Austausch über „aktuelle Entwicklungen in Staat, Kirche und Unterricht“ an. Dabei ging es u.a. um das Problem des Nachwuchs für den BRU, sowohl in den Studienseminaren (auch wenn derzeit in Darmstadt 16 LIVs für evangelische Religion sind) als auch in den Gestellungsverträgen der Landeskirchen und Bistümer. Kristina Augst (RPI Darmstadt) wies auf das Materialpool des RPI für den BRU hin. Der VKR- Landesvorsitzende Thomas Knögel stellte die Agenda des hessischen Berufsverbands vor. In einem kollegialen Austausch wurde auf die Ausstellungen „Weltfairaenderer“ (einem Projekt des BDKJ im Bistum Mainz), „Frieden geht anders“ (www.friedensbildung.de) und „Menschen. Rechte. Leben“ (der EKHN/EKKW, allerdings mit langen Wartezeiten) hingewiesen, sowie auf eine lohnende Fortbildung „Wer sind wir?“ der AG Religionslehrer Oberhessen; ebenso auf den am 5. Dezember in Mainz stattfindenden BRU-Bundeskongress der Institute für berufsorientierte Religionspädagogik (https://bru-uno.de/event/bru-bundeskongress-2019/).
So ging diese Fachsprecher*innen-Tagung mit unterschiedlichen Erfahrungen zu Ende. Für Rainer Zwenger vom RPI Fritzlar, der lange Jahre die Tagung mit organisiert und vorbereitet hat, war es die letzte, er geht zum 1. Dezember in den Ruhestand. In einer bewegenden Andacht hatte er am Morgen von der gekommenen Zeit gesprochen, und dabei auch auf den langjährigen Berufsschulreferenten des Bistums Limburg und plötzlich verstorbenen Andreas von Erdmann verwiesen.
2020 wird die Fachsprecher*innen-Tagung erneut im Kloster Hünfeld, am 9./10.November stattfinden.